Freitag, 16. August 2013

Jobsuche, Sharehouse

Die Jobsuche:

Es stimmt - Australien ist überlaufen von Backpackern... und auch in Perth findet man einige. Der Grund, warum wir in Perth unsere Reise begonnen haben war, dass wir unsere Jobchancen erhöhen wollten, indem wir im Westen australiens beginnen, da die meisten Backpacker an der Ostküste sind. Doch auch hier konkuriert man mit anderen Backpackern.

Aber wir haben gemerkt, wenn man offen ist, auf die Leute zu geht, Hartnäckigkeit beweist, niemals aufgibt und sich immer wieder überwindet, wird man auch erfolgreich. 
So haben wir beide innerhalb einer Woche einen Job gefunden. 

Benni arbeitet mit einer Festanstellung und einer 40 Stunden Woche bei John Hughes (einer Niederlassung von VW), einer hier sehr bekannten Automarke und verdient in der Stunde sehr viel. Da er Qualifikationen und Persönlichkeit bewiesen hat, hat er die Stelle bekommen und wurde freundlich und herzlich mit den Worten "welcome on board" aufgenommen.
Meine Wunschvorstellung war es, als Nanny in einer Familie zu arbeiten, jedoch habe ich den Plan sehr schnell aufgegeben. Ich habe mir also ein Profil bei Gumtree erstellt und mich vorgestellt und "beworben". Ich habe einige Anrufe von Familien bekommen, was die jedoch von einem verlangt haben und was sie bereit waren zu bezahlen, kam für mich nicht in Frage.
Also habe ich mich persönlich in diversen Firmen vorgestellt und meine Unterlagen da gelassen. Nach kürzester Zeit musste ich mich entscheiden: Als Physiotherapeutenassistenz im Altenheim oder als Hungry Jack`s Mitarbeiterin tätig zu sein. Ich habe mich für die freundliche Mitarbeiterin von Hungry Jacks entschieden :) (Hungry Jacks ist sowas wie Mc Donalds bzw. Burger King).

Das wir, wenn wir einen guten Job gefunden haben sollten, länger in Perth bleiben wollten, war uns von Beginn an klar. Doch jetzt überlegen wir 4 Monate, oder 5, hier zu bleiben, viel Geld zu verdienen und dann einfach nur zu reisen, ohne sich Gedanken über das Geld machen zu müssen oder auf Jobs angewiesen zu sein.


Sharehouse bzw. Wohngemeinschaften:

Die Lebenshaltungskosten in Australien sind, im Gegensatz zu Deutschland relativ hoch, entsprechend verdient man aber auch.
Trotzdem fanden wir 34 Dollar pro Nacht auf einem Campingplatz etwas zu heftig. Also haben wir uns nach Alternativen umgesehen und umgehört. Auch weil wir beide nun einen Job haben der morgens beginnt und abends endet, fanden wir es sinnvoller vorerst nicht mehr in unserem Auto zu schlafen.
Sehr verbreitet unter den Australiern sind sogenannte Sharehäuser. Diese Häuser werden an Backpacker oder andere Reisende/ Menschen vergeben. Vorallem Menschen mit wenig Geld in der Tasche, oder Leute die Geld sparen wollen, mieten sich in ein solches Sharehouse ein. Man lebt wie in einer WG mit anderen Menschen in einem Haus (die Australier stehen wohl nicht so auf Wohnungen ;-))  und teilt sich eine Küche, ein Bad und ein Wohnzimmer.
Diese Häuser bzw. Zimmer sind aber sehr begehrt und darum schwer zu bekommen. 
Wir hatten aber im ersten Moment Glück und im zweiten Moment erfolg.
Der erste Moment: Da es hier Nachts noch wirklich kalt ist, hat uns unsere Decke nicht gereicht und wir wollten uns gebrachte Schlafsäcke kaufen (neu kosten die hier ein Vermögen und es war ja nur eine Frage der Zeit, bis diese uns zu warm werden würden). So haben wir Robert kennen gelernt. Er beendete sein Jahr als Backpacker und war dabei all seine Sache zu verkaufen. Wir kamen schnell mit ihm ins Gespräch, da er in so einem Sharehouse lebte. Er gab uns die Telefonnummer seiner Vermieterin, mit dem Hinweis, dass sie 10 solcher Häuser besitzt. Nach einem kurzen Telefonat gab sie uns die Adresse eines ihrer Häuser in dem ein Zimmer frei werden sollte. Wir fuhren hin, hatten aber nur kurz die Möglichkeit das Haus zu sehen, unser Zimmer konnten wir gar nicht sehen. Trotzdem sagten wir ihr zu, weil wir ja wussten wie begehrt diese Zimmer sind.
Einen Tag später konnten wir in unser Haus ziehen und aus unserem vorerst gedachten Glück zeigte sich schnell als kleine Katastrophe. Wir hatten 5 Mitbewohner, einer schlimmer als der andere. Alle waren Drogen-und/ oder Alkoholabhängig. Das Haus war völlig versifft (in der kurzen Zeit in der wir das Haus gesehen hatte, war das nicht zu sehen) und unser Zimmer war wirklich sehr klein. Aber wir wollten nicht aufgeben, es positiv sehen das wir überhaupt an ein solches Zimmer gelangt sind und sind eingezogen.

Unser Zimmer war direkt neben der Toilette, was einfach nur nervig war da eine der Mitbewohnerinnen sich andauernd übergeben musste. Diese Frau war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich mich schon nach dem ersten Tag nach einem anderen Haus umgesehen habe. Sie war im 8. Monat schwanger und hat jeden morgen und abend Drogen genommen, naja und musste sich dann halt übergeben. Man hatte immer das Bedürfnis diese Frau zu belehren, da sie aber unter Drogen stand, hatte man keine Chance mit ihr zu reden.

Aber auch bei der Suche nach einer Alternative zeigte sich, dass Hartnäckigkeit sich auszahlt und man den Erfolg danach umso mehr genießen kann.
Wir wohnen jetzt (nachdem wir es 3 Tage in dem ersten Haus ausgehalten haben) in einem Haus mit 2 weiteren Paaren in dem alles sehr gepflegt und sauber ist und unsere Mitbewohner (ein Paar davon ist gleichzeitig auch unser Vermieter) sind wirklich cool und freundlich. Wir bezahlen hier 230 Dollar die Woche, also 10 Dollar mehr als in unserem 1. Haus und haben dafür alles was wir brauchen. Wir wohnen im East Victoria Park, eine wirklich schöne Ecke und gar nicht weit von der City entfernt. Die Miete ist der absolute Durchschnitt und für ein Hostel müssten wir mehr bezahlen und wären in einem Mehrbettzimmer untergebracht. 
Glücklicherweise hatten wir für unser 1. Haus noch keine Kaution bezahlt, weil wir an dem Tag nicht an unser Geld kamen. Somit haben wir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion unsere Sachen gepackt und haben das Haus verlassen. Wir hatten zwar schon die Miete für die gesamte Woche bezahlt, aber das war es uns wert.

Hier sind einige Fotos von unserem neuen zu Hause: