Endloser Himmel. Endlose Weite. Unermessliche Größe.
Einsamkeit.
So groß Australien auch ist, so einsam ist es auch. Getrennt
vom Rest Australiens sind wir durch die Wüste gefahren.
Uns sind wilde Emu´s begegnet, Kängurus, Raubvögel, die sich 70 cm
große Eidechsen fangen und am Straßenrand fressen, wilde Ziegen- mit und ohne
Babys, Papageien und Schlangen. Und auch
das gehört zu Australien, dass man am Straßenrand tote Kängurus liegen sieht. Außerdem wimmelt es im Outback nur so von Fliegen.
Unser erstes Ziel war der Karlbarri National Park. Fast 30
km auf einer Sandpiste sind es von befestigter Straße bis zu den Attraktionen
im Kalbarri National Park. Bei ca. 45 grad (oder mehr) haben wir die Sehenswürdigkeiten zu
Fuß erkundet.
Unser provisorischer Fliegenschutz |
Das Outback schenkt einem wirklich nichts, die Wüste ist unbarmherzig. Man
muss sich das Outback erarbeiten. Rausgehen, das Outback in seiner
überwältigenden Wucht erfahren und in all ihren, auf den ersten Blick kaum
sichtbaren Facetten, spüren. Das ist es, worum es geht.
"Wenn Du dich auf das Outback einlässt, wird es deinen
inneren Horizont erweitern."
Die Landschaft ist eine zweifarbige Sinfonie in Grün und
Rot. Die Ebene hinter der Schlucht ist von einem grünen Teppich bedeckt , vor
uns der rote Sandstein, den der Murchison River freigelegt hat. Tief in die
Landschaft sind seine Schlaufen eingeschnitten, formen hier ein Z, weswegen der
Aussichtspunkt Z-Bend heißt. Unten liegt der Fluss träge im schillernden Grün.
Es gibt kein schöneres Fenster als das Nature´s Window im
Kalbarri National Park. Die Aussicht ist atemberaubend und der Weg dorthin ein
Abenteuer.

Eigentlich wollten wir heute Abend schon in Monkey Mia
angekommen sein, aber die Dunkelheit des Outbacks hat unseren Plan etwas
verändert.
Einen Sonnenuntergang im Outback zu erleben ist einzigartig, das
Farbenspiel ist umwerfend.
Aber mit der Dunkelheit kommen auch die Tiere. Und
wir wurden vorab gewarnt auf keinen Fall im Dunkeln im Outback zu fahren. Also
sind wir mit 40 km/h und weit geöffneten Augen noch eine halbe Stunde bis zum
nächsten Campingplatz gefahren. Das Problem sind die Kängurus, die am
Tag schlafen oder sich ausruhen aber nachts aktiv werden und auf die Straße
hüpfen. Da es in der Vergangenheit schon viele schlimme Unfälle gab, weil die
Tiere durch den Aufprall das Auto so beschädigen können, oder die Frontscheibe zertrümmern können, dass man nicht mehr
weiterfahren kann. Und im Outback gibt es natürlich keine Straßenlaternen, man sieht die Kängurus einfach nicht. Im Nirgendwo, ohne eine Menschenseele, die einem dann helfen
könnte wäre das einfach zu gefährlich.
Es war ziemlich aufregend inmitten des Outbacks zu
übernachten, zwischen all den wilden und gefährlichen Tieren.
"This is my time. This is my Life"